1975 war aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage an sich ein schlechter Zeitpunkt, um eine Firma zu gründen. Alice und Walter Graf taten es trotzdem. Sie legten mit geliehenem Startkapital den Grundstein der Aqua Solar (AS). Die zweite Generation, Sohn Dominik und seine Frau Yvonne, entwickelten die Firma weiter, die heute nicht nur ein Schwimmbad-Großhandel, sondern eine Institution in der Schweiz ist.

Aqua Solar: Eine Erfolgsgeschichte, die im Keller begann

Gute Idee in wirtschaftlich schlechter Zeit

Gründer Walter Graf war vom Fach. Er kannte den Schwimmbadmarkt. Denn vor 50 Jahren arbeitete er als Technischer Leiter bei Arizona Pool, der damals größten Poolfirma der Schweiz. Er wusste also, was er tat, als er seine Idee umsetzte, einen Großhandel zu gründen. Denn einen solchen gab es damals noch nicht. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren schlecht. Erstens hatte er nicht genug Startkapital, und zweitens erlebte man damals die größte Rezession nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Aber Walter war von der Sache überzeugt. Also lieh er sich das notwendige Geld bei einem Freund. Und los ging es. Zunächst in der Garage und im Keller seines Hauses. Er kümmerte sich um den Verkauf und seine Frau Alice um die Administration. Wobei Alice manchmal auch ,,buchhalterische Zaubertricks" beherrschen musste.

AquaSolar Alice und Walter Graf stoßen auf die AS-Erfolgsgeschichte an

Alice und Walter Graf stoßen auf die AS-Erfolgsgeschichte an

,,Schwimmbad-Schmuggel"

Nach nicht bestätigten Aussagen soll es sich in den Anfangsjahren zugetragen haben, dass man auf der Rückfahrt von einem Lieferantenbesuch in Deutschland 50 Elektroden dabei hatte, die man - der Einfachheit halber - am Zoll als Weihnachtsbeleuchtung deklarierte. War ja nicht ganz falsch und mit einem zugedrückten Auge kann man das durchgehen lassen. Beim Zoll schon, aber nicht bei Alice. Sie musste nun schauen, wie sie die ,,Einfuhr" sauber in die Bücher bekam. Gut, dass jede Frau ihr Geheimnis hat. Von der ,,Missetat", falls sie sich so ereignet haben sollte, ist jedenfalls heute nichts mehr sichtbar. Anders bei einer Holzdecke. Sie ist Ausdruck der damaligen Winterarbeiten - als Schwimmbad noch ein Saisongeschäft war. Früher wurde in den kalten Monaten aufgeräumt, geputzt und gestrichen. Einmal sollte eine Holzdecke angebracht werden, die noch heute in unfertigem Zustand ist. Denn das Tagesgeschäft kam ,,dazwischen". Ein Zeichen, dass der Laden läuft, wenn die Mitarbeiter keine Zeit für ,,Kosmetik am Gebäude" haben, sondern sich um die Kunden kümmern.

AquaSolar Erinnerung an eine Zeit, als Schwimmbad noch ein Saisongeschäft war

Erinnerung an eine Zeit, als Schwimmbad noch ein Saisongeschäft war

Wie schön, dass es immer noch was gibt, was an vergangene Tage erinnert. Denn nicht alles durfte erhalten bleiben. So musste das ,,AS-Museum" schließen. Was das war? Ein eigens von Walter eingerichteter Raum. Dort bekamen Produkte einen Platz, die nicht richtig funktionierten oder anderweitig Schwierigkeiten bereiteten.  Er lagerte da entweder das Exponat oder ein Polaroid-Foto des Produktes - präzise beschriftet mit Datum, Fehlfunktion und weiteren Details. Im Laufe der Zeit sammelte sich ,,viel Kram" an. Böse Zungen sprachen von ,,Messie-Zimmer". Als Walter auf einer Geschäftsreise war, nutzte man die Gelegenheit, die Museums-Ära zu beenden. Das Zimmer wurde ausgeräumt - widerwillig. Denn man wusste, dass Walter an seinen ,,Schätzen" hing. Aber hin und wieder muss man sich von alten Sachen trennen - auch wenn sie noch so einzigartig sind. 

Geprüfte Qualität - certified by Walter 

Einzigartig war auch das Qualitäts-Prüfverfahren der AS - certified by Walter.  Da ist der TÜV gar nichts gegen. Es konnte durchaus vorkommen, dass Walter einen Filterkessel aus dem Fenster warf - nur um mal zu schauen, ob er robust genug war, das auszuhalten.

AquaSolar Die erste AS-Zentrale, nachdem das Wohnhaus der Grafs zu klein geworden war

Die erste AS-Zentrale, nachdem das Wohnhaus der Grafs zu klein geworden war

Der Robby - Reiniger mit Kultstatus

Der ,,Robby", das erste Produkt der AS, hätte das ganz bestimmt ausgehalten. Dieser Poolreiniger war etwas ganz Besonderes - und Walters ganzer Stolz. Deshalb wurde Walter auch ,,Mr. Robby" genannt. Einmal erschien ein Artikel in einer Fachzeitschrift, in dem der damalige Chefredakteur einen Satz mit folgendem Worten begann: ,,Damit der Robby nicht hängenbleibt ... ". Die Reaktion aus dem Hause AS kam sofort, kurz, knapp und unmissverständlich: ,,Der Robby bleibt nicht hängen." Punkt. Wen man fragt, alle sagen, dieser Reiniger hatte Kultstatus. Wahrscheinlich würde er heute noch durchs Becken laufen, wenn er nicht eines Tages die feindliche Übernahme durch den Dolphin erlebt hätte.

AquaSolar Dominik mit dem Kult-Reinige Robby

Dominik mit dem Kult-Reiniger Robby

Aber wie das so ist: die Dinge verändern sich und entwickeln sich weiter. Sonst wäre die AS ja heute nicht da, wo sie jetzt ist. Als man 1975 anfing, setzte man nicht nur auf den Verkauf. Um Geld zu verdienen, nahm man auch Serviceaufträge an, wartete und putzte Pools. Sohn Dominik war auch als Schüler schon dabei. Er brachte die Pakete mit dem Fahrrad zur Post und stieg damit schon in jungen Jahren ins AS-Geschäft ein. Richtig ging es aber erst 1992 los - auch wenn es anfangs nicht danach aussah. 

,,Alles außer Schwimmbäder" - Dominiks Start bei der AS

Nach dem Abitur, Militärdienst und Ökonomiestudium an der Uni St. Gallen wusste Dominik zwar noch nicht so genau, wo es hingehen sollte. Aber er wusste, was er nie machen wollte: etwas mit Schwimmbädern. Inspiriert durch Filme wie ,,Wall Street" dachte er, Investmentbanker sei ein cooler Job, und ein Leben als Börsenstar sei erstrebenswert. Er hatte 1991 sogar ein konkretes Stellenangebot aus Russland, wo er direkt nach dem Ende des Kalten Krieges im Finanzsektor hätte tätig werden können. Wie spannend! Aber es gab etwas viel Spannenderes: die Poolbranche. Das war ihm damals nicht bewusst, aber mittlerweile weiß er es. Ausschließlich seiner Mutter zuliebe machte er ein ,,Schnupperjahr" bei Aqua Solar, um es mal auszuprobieren - und mit der festen Überzeugung, dass er nicht bleiben würde. Doch es kam anders - Schwimmbad-Gene lassen sich nun mal nicht leugnen. 

AquaSolar Ein Bild aus vergangenen Tagen: Die AS-Crew bei einem Ausflug zu ihrem Lieferanten Riviera Pool

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Die AS-Crew bei einem Ausflug zu ihrem Lieferanten Riviera Pool

Die AS-Infotage

Die AS hatte zwischenzeitlich in der ,,Roten Fabrik" ihr neues Zuhause bezogen, nachdem man zunächst vom Wohnhaus der Grafs in das Gebäude der alten Telefonzentrale in Breitenbach umgesiedelt war. Noch bevor die Firma an ihrem heutigen Standort heimisch wurde, passierte viel. Dominik führte die AS-Infotage ein, und er entwickelte sie zu einem festen Pool-Event, das zu einer Institution in der Schweiz - und darüber hinaus - geworden ist. Den ,,Startschuss" gab man mit 250 Personen im Schützenhaus in Büsserach. Und heute ist man regelmäßig mit 800 Personen im Kongress-Center Basel zu Gast.

AquaSolar Die Anfänge der AS-Infotage

Die Anfänge der AS-Infotage

Als Walter 1995 einen Hirnschlag erlitt, übernahm Dominik - früher als geplant - die AS-Geschäftsführung, die er bis 2012 innehatte. Seitdem hat er als Verwaltungsratspräsident die Geschichte der AS geprägt. So manches Mal passierte etwas Unvorhergesehenes, aber die AS-Führung wusste immer, Wege zu ebnen und Zukunft zu gestalten.

AquaSolar AS-Infotage heute

AS-Infotage heute

Die AS wächst

,,Bitte platzieren Sie Ihre letzte Bestellung. Danach schließe ich die Firma und gehe in Rente". Mit diesen Worten wollte sich der ehemalige Inhaber von Besgo, einem Unternehmen, von dem die AS ihre Ventile bezog, 2002 verabschieden. Doch Dominik war von den Besgo-Produkten überzeugt. So kaufte er die Firma kurzerhand, brachte die Stangenventile 2003 zur ersten aquanale mit nach Köln und präsentierte sie der internationalen Schwimmbadwelt, die diese sehr positiv aufnahm. Seitdem mag er im Übrigen die Stadt am Rhein, und die aquanale mit ihrer einzigartigen Party Aquanight ist nach wie vor seine Lieblingsmesse. Kurzer Hinweis am Rande: Wer die AS in diesem Jahr auf der Messe besuchen und zum runden Firmengeburtstag beglückwünschen möchte, bekommt mit dem Code ,,bsw25" über die aquanale-Website Gratis-Tickets.   

Der größte AS-Wettbewerber war die OWM. Als sich 2006 die Gelegenheit ergab, diesen zu kaufen, griff Dominik zu. Das passte nicht jedem. Umso mehr passt dagegen das Gebäude der Roten Fabrik zur AS-Tochter Besgo, die dort ihre Mehrwegeventile produziert. Diese wurden einmal liebevoll, weil sie schon so lange auf dem Markt sind, als ,,Neandertaler-Ventile" bezeichnet. Damit unterstreichen sie die Geschichte des alten Hauses, das einst der Seidenindustrie diente. Und weil die Aqua Solar es versteht, einerseits Bewährtes zu bewahren und andererseits Neuem Raum zu geben, wurden 2011 auf dem Dach der Roten Fabrik Sonnenkollektoren montiert. Willkommen in der Ära der alternativen Energien. So hat man sich stets weiterentwickelt und die Zeichen der Zeit erkannt.  Was man nie geändert hat: Exzellenter Service ist von Anfang an ein Kernelement der Aqua Solar gewesen. Und so hat man auf Mitarbeiter gesetzt, die genauso für die Sache brennen wie die Gründer. 

AquaSolar Manfred Borer, Domenico Conte und Dominik Graf im Einsatz für die AS: schon in jungen Jahren - und heute noch

Manfred Borer, Domenico Conte und Dominik Graf im Einsatz für die AS: schon in jungen Jahren - und heute noch 

Howard Dryden, der geniale Forscher und miserable Geschäftsmann

Wenn man die AS-Story so liest, dann denkt man ausschließlich an Erfolg. Aber natürlich gab es auch Herausforderungen. Und manchmal war man einfach seiner Zeit voraus. So war das mit der Sicherheit von Kindern in Schwimmbädern - mittlerweile ein TOP-Thema, das Dominik früh, wahrscheinlich zu früh, erkannt hatte. Mit Blue Fox stellte er ein Pool-Alarmsystem zur Verfügung, das man ihm heute aus der Hand reißen würde. Damals lief es eher mäßig. Dominik konzentrierte sich anderweitig und setzte Akzente in einem anderen Thema, das ihm wichtig ist: Ressourcenschutz. Nachdem er den Meeresbiologen Dr. Howard Dryden kennengelernt hatte, war AFM sein nächstes Herzensprojekt. 2012 fragte Howard Dominik: ,,Do you want to join Dryden Aqua ?" Was das Unternehmen wert sei, fragte er zurück. Dieser antwortete: irgendwas zwischen einer und 10 Millionen Euro. Ohne einen Blick in die Bücher zu werfen, legte man einen Wert von 4 fest. So die Legende. Ob es sich wirklich in dieser Weise zugetragen hat, ist nicht überliefert. Aber ganz unwahrscheinlich ist es nicht. Schließlich gilt Howard, der genialer Forscher ist, als miserabler Geschäftsmann. Aber fürs Geschäft war ja Dominik da.

AquaSolar AS & DRYDEN auf Messen unterwegs

AS & DRYDEN auf Messen unterwegs 

Philipp Meyer kommt zu Dryden

Er rief seinen alten Freund Philipp Meyer an, den er vom Militär kannte, und der bei Hilti in den USA arbeitete. Glücklicherweise - für Dryden - bekam er einen neuen Chef, der nicht ganz nach seinem Geschmack war. Also machte Dominik ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte: ,,Komm zu Dryden Aqua. Dort verdienst Du die Hälfte von dem, was Du jetzt bekommst, darfst aber dafür doppelt so viel arbeiten wie bisher." Wer kann da schon Nein sagen? 

AquaSolar Dominik und Philipp

Dominik und Philipp

Nach rund 20 Jahren im Beruf begaben sich die beiden Freunde auf in ein neues Abenteuer. Zu Beginn machten sie nach eigenen Angaben ,,jeden Fehler, den man machen konnte". Aber sehr viel müssen sie richtig gemacht haben. Sie gaben Vollgas, minimierten den Verlust, den die schottische AFM-Fabrik damals jedes Jahr machte, Schritt für Schritt und führten Dryden schließlich in die Gewinnzone. Dabei half ihnen auch die AS-Holding mit ihrem Finanzpolster. Gut, wenn man den Großhandel so solide aufgestellt hat, dass er ermöglicht, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Neben dem Schwimmbadgeschäft waren sie nun auch in der Wasseraufbereitung und den Aquarien zu Hause.  

AquaSolar Die heutige AS-Geschäftsführung: Yves Burgener und Domenico Conte

Die heutige AS-Geschäftsführung: Yves Burgener und Domenico Conte

Yves & Domenico: Freunde aus der Jugend bilden Führungs-Dreamteam

Ähnlich wie Dominik und Philip ein Dreamteam sind, sind es auch Yves Burgener und Domenico Conte, denen Dominik 2016 die Geschäftsführung der AS anvertraut hat. Beide kennt er - ebenfalls wie Philipp - schon lange. Mit Yves war er sogar in Kindertagen gemeinsam bei den Pfadfindern unterwegs. Stets den rechten AS-Weg zu finden - auch in der Zukunft - das ist also kein Problem. Auch dann nicht, wenn Dominik sich eines Tages mal aus dem Geschäftsleben zurückziehen wird. Denn nicht nur Yves und Domenico sind da. Auch die dritte Graf-Generation ist ebenfalls mit leidenschaftlichen AS-Genen gesegnet.

AquaSolar Laura Fritschi und Andrin Graf

Laura Fritschi und Andrin Graf 

3. Generation beginnt

Mittlerweile ist Dominiks Sohn Andrin Teil der AS, und seine Nichte Laura hat sich bei Dryden Aqua etabliert. Sohn Flurin geht noch zur Schule. Ob auch er die AS-Erfolgsgeschichte weiterschreiben wird? Dominiks Tochter Mia hat jedenfalls schon angekündigt, Ärztin werden zu wollen. Doch auch Dominik wollte ja Banker werden und alles außer Schwimmbäder machen. Insofern kann man nie wissen, was kommt. Und meist hat man ja mehr als nur ein einziges Talent.

AquaSolar Yvonne und Dominik Graf, die zweite AS-Generation, mit ihren Kindern Mia, Flurin und Andrin

Yvonne und Dominik Graf, die zweite AS-Generation, mit ihren Kindern Mia, Flurin und Andrin

AS und das Filmgeschäft

Wir haben es bei Dominik gesehen, der nicht nur Big Business kann, sondern durchaus künstlerisch-mediale Fähigkeiten hat. Und auch Yvonne, die im AS-Marketing gearbeitet hat, und Domenico, haben bereits bewiesen, dass sie auch abseits des Pool-Geschäfts, und zwar in der Filmbranche, im wahrsten Sinne des Wortes eine gute Figur machen. Es scheint fast so, als hätte Harpo mit seinem Hit ,,Moviestar" im Gründungsjahr der AS schon gewusst, wohin die Reise gehen würde. Zwei Medien-Formate sind in die AS-Geschichte eingegangen, die man so in Hollywood bisher nicht kannte. 

Produktpräsentation der eigenen Art: Sixpack, Beine und ein smarter Poolboy

,,Sixpack-Mann in Badehose, lasziv im Pool, trifft auf attraktive Frau im Minirock, Beine bis zum Himmel, die liebevoll mit einem Schlauch hantiert. Am Beckenrand erscheint ein smarter Poolboy, der schwitzend in der Sonne arbeitet." An was für einen Film man auch immer denken mag, das ist das Drehbuch eines Werbefilms für den Poolreiniger Robby G3, mit dem die AS-Crew ihre Vielseitigkeit unter Beweis gestellt hat. 

AquaSolar Werbefilms

Filter-Filous: Bildung, Charme und Unterhaltung

,,Ernie & Bert", ,,Stan Laurel & Oliver Hardy", ,,Bud Spencer & Terence Hill", "Bonnie & Clyde" - diese Filmduos kennt man schon länger. Und seit 2021 reihen sich hier ,,Dominik & Philipp" ein. Sie wurden unter dem Titel ,,Die Filter-Filous" bekannt und haben damit ein neues Film-Genre geschaffen: Bildungsfernsehen mit Charme und Unterhaltungswert, produziert in den Dryden Film-Studios.  

Die Filter Filous Dominik und Philipp

Eurospapoolnews gratuliert sehr herzlich zum 50. Firmengeburtstag und wünscht Familie Graf, der AS-Crew und der Firma alles Gute.