Wettbewerb untersucht Innovationsmanagement und Innovationserfolge

Überlingen - Sie sind die Innovationselite des deutschen Mittelstands: Zum 27. Mal erhalten die innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands das TOP 100-Siegel. Ab dem 19. Juni dürfen die ausgezeichneten Firmen das Siegel tragen. Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, Mentor des Wettbewerbs, zeigt sich von der Leistung der Unternehmen beeindruckt. Im Vorfeld haben die siegreichen Mittelständler ihre Innovationskraft im Rahmen einer unabhängigen wissenschaftlichen Analyse unter Beweis gestellt.

364 Unternehmen bewarben sich um das TOP 100-Siegel. 257 davon waren in insgesamt drei Größenklassen (maximal 100 pro Größenklasse) erfolgreich. Sie überzeugten den Innovationsforscher Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team und erhalten die Auszeichnung. ,,Die Innovationserfolge der TOP 100 sind beachtlich", sagt Franke, der wissenschaftliche Leiter des Wettbewerbs. Die siegreichen Unternehmen seien systematisch auf die Fähigkeit zur Innovation ausgerichtet. ,,Die Innovationserfolge zeigen die positive Wirkung eines guten Innovationsklimas und innovationsorientierter Strukturen und Methoden", erläutert der Forscher weiter.

Prof. Dr. Nikolaus Franke ist der wissenschaftliche Leiter von TOP 100.

Prof. Dr. Nikolaus Franke ist der wissenschaftliche Leiter von TOP 100.

Die TOP 100-Unternehmen unterzogen sich rund 120 Prüfkriterien. Sie legten beispielsweise dar, wie sie Innovationsprozesse im Unternehmen organisieren, wie sie das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter gestalten, damit diese kreativ sein können, oder auch, welche Innovationsstrategien sie verfolgen (Erläuterung der Prüfkriterien unter www.top100.de/pruefkriterien). Damit alle Unternehmen die gleichen Chancen haben, wird das Siegel in drei Größenklassen vergeben: bis 50 Mitarbeiter, 51 bis 200 Mitarbeiter und mehr als 200 Mitarbeiter.

Ranga Yogeshwar beeindruckt von den Unternehmen

Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar ist als Mentor des Wettbewerbs beeindruckt von den TOP 100. ,,Die Innovationskraft dieser Mittelständler bildet einen Gegenpol zur Shareholder-Value-Orientierung und zur Plattformökonomie, die ihre Leistungserbringer oft ausnutzt und vor allem an den Daten der Kunden interessiert ist." Die Innovationen der TOP 100 hingegen seien Ausdruck einer Wir-Kultur. ,,Den Mittelständlern geht es um die langfristige Zukunftssicherung. Sie denken Fortschritt eben nicht aus der Perspektive des kurzfristigen Gewinns, vielmehr haben sie die Existenzsicherung des Unternehmens im Blick", sagt Yogeshwar.

Innovationen tragen dabei wesentlich zur gesunden Entwicklung bei, wie einige Kennzahlen der TOP 100 zeigen: Das Umsatzwachstum der ausgezeichneten Unternehmen liegt 22,7 Prozentpunkte über dem Branchenschnitt. 36,8 Prozent ihres Umsatzes erzielen die Top-Innovatoren dabei mit Marktneuheiten oder innovativen Verbesserungen, die sie in den vorangehenden drei Jahren vorgestellt haben. In den Jahren 2016 bis 2018 meldeten alle 257 TOP 100-Unternehmen insgesamt 4.584 Patente an.

Ranga Yogeshwar, Mentor of TOP 100